NFON bietet mit Nrecording-basic eine einfache integrierte Möglichkeit an, um Telefongespräche aufzuzeichnen. Im Business-Tarif der Deutschen Telekom ist diese Option kostenfrei enthalten. Neben dieser einfachen Option bietet NFON mit Neorecording auch eine kostenpflichtige Erweiterung auf Basis von ASC an.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Nrecording-basic ist in folgendem Merkblatt beschrieben:
Hier die wichtigsten Eigenschaften:
- Nrecording muss vom NFON-Administrator zunächst für die K‑Anlage und zusätzlich pro Nebenstelle freigeschaltet werden.
- Die Aufzeichnung wird von einem geeignetem Endgerät* per Funktionscode *1 gestartet
- Die Aufzeichnung kann durch erneutes Drücken von *1 pausiert oder wieder gestartet werden.
- Mit dem Start der Aufzeichnung wird eine Ansage eingespielt. Diese Ansage muss der Administratur zuvor in die K‑Anlage hochladen.
- Direkte Anrufe zu einer freigeschalteten Nebenstelle oder Anrufe über Gruppen können aufgezeichnet werden.
- Ankommende Anrufe über Warteschlangen (Queues) oder Skills können leider nicht aufgezeichnet werden!
- Aufgezeichnete Gespräche werden als wav- oder mp3-Datei an die E‑Mail-Adresse der “aufzeichnenden Nebenstelle” gesendet.
Die Aufzeichnung kann, wie ober beschrieben, durch erneutes Drücken von *1 pausiert werden. Das ist interessant, falls sensible Daten wie Kreditkartennummern oder Kontoverbindungen nicht aufgezeichnet werden sollen. Leider erfolgt in diesem Fall keine Ansage.
Konfiguration
Die Einrichtung einer Sprachaufzeichnung ist denkbar einfach:
Zunächst sollte eine Ansage erstellt werden. Z.B. folgenden Text
Dieses Gespräch wird nun aufgezeichnet! Aus gesetzlichen Gründen sind wir verpflichtet, auch Ihre Zustimmung aufzuzeichnen. Bitte antworten Sie auf die folgende Frage mit “Ja” oder “Nein”. Dürfen wir dieses Gespräch aufzeichnen?
Ich habe den Text mit ttsmp3.com synthetisiert:
Dann wird die Anlage und schließlich die berechtigten Nebenstellen konfiguriert:
Falls die berechtigten Nebenstellen bereits über Warteschlangen (Queues) oder Skills Anrufe entgegennehmen, so müssen Sie für diese Nebenstellen zusätzlich Gruppen einrichten, da ankommende Anrufe über Queues oder Skills nicht aufgezeichnet werden können.
Gruppen, Queues, Skills
NFON bietet bekanntlich verschiedene Optionen, um ankommende Anrufe an mehrere Nebenstellen zu verteilen:
Leider kann die Sprachaufzeichnung mit Funktionscode *1 nur gestartet werden, wenn der ankommende Anruf direkt die Nebenstelle erreicht hat oder über eine Gruppe erfolgt.
Bei ankommenden Anrufen über Queues oder Skills kann die Sprachaufzeichnung leider nicht gestartet werden! Den Grund für diese Einschränkung kenne ich (noch) nicht. Bin am Ball…
Workaround für Queues und Skills
Sprachaufzeichnung können nur gestartet werden, wenn der ankommende Anruf direkt die Nebenstelle erreicht hat oder über eine Gruppe erfolgt. Anrufe über Warteschlangen (en: Queues) oder Skills können nicht aufgezeichnet werden. Aber es existiert ein Workaround:
- Der Nutzer der NFON-Nebenstelle nimmt den Anruf aus der Queue oder Skill an und spricht mit dem Anrufer.
- Wenn das Gespräch aufgezeichnet werden soll, leitet der Nutzer den Anruf über die öffentliche Rufnummer an einen Sprachdialog oder eine Gruppe weiter.
- Der Nutzer nimmt das Gepräch wieder an und startet mit Funktionscode *1 die Aufzeichnung.
- Die zentrale Ansage wird abgespielt und das Gepräch wird aufgezeichnet.
Die öffentliche Rufnummer des Sprachdialogs oder der Gruppe kann der Nutzer oder der NFONAdmin im zentralen Telefonbuch der Anlage speichern.
Endgeräte
(*) Die Aufzeichnung kann nur von zertifizierten Endgeräte gestartet werden.
Nrecording-basic funktioniert nur in Kombination mit zertifizierten Tischtelefonen & Cloudya Clients (exklusive GSM Calltrough). Softphones und FMC-Clients werden nicht unterstützt.
https://www.nfon.com/de/systemspecifictopics/merkblatt-sprachaufzeichnung-mit-nrecording-basic/a‑allgemein
Es ist also nicht möglich, die Aufzeichnung von einem analogen Endgerät hinter einem a/b‑Adapter oder von einem 3rd-Party-SIP-Client zu starten.
E‑Mail mit Anhang
Das aufgezeichnete Gespräch wird als Anhang (wav oder mp3) einer strukturierten E‑Mail an die E‑Mail-Adresse der “aufzeichnenden Nebenstelle” gesendet. Die E‑Mail enthält u.a. folgende Informationen:
- Von: <Kunde> Call Recording Service
- Betreff: Sprachaufzeichnung für Nebenstelle <Nr>
- Datum und Uhrzeit (Start , Ende, Gesprächsdauer)
- Aufzeichnende Nebenstellennummer
- Anrufrichtung (Inbound, Outbound)
- Externe Rufnummer (sofern angezeigt)
- Dateigröße
Da die E‑Mails einer Sprachaufzeichnung leicht zu identifizieren sind, könnte das empfangende E‑Mail-System anhand von Regeln die Nachrichten umleiten, zuordnen oder zentral archivieren. So lassen sich getätigte Aufträge oder Bestellungen leicht mit den Sprachdateien des Kunden verknüpfen.
Rechtliches
Ich bin kein Rechtsanwalt und kann hier keine rechtlich verbindliche Empfehlungn geben. Nach Recherche in verschiedenen Quellen möchte ich jedoch hier gerne ein paar rechtliche Hinweise nennen.
Darf man Telefongespräche aufzeichnen?
Ein Telefongespräch ist kein “öffentliches Wort”, daher darf man ein Telefongespräch nur nach der Zustimmung aller Beteiligten aufzeichnen.
Wie erfolgt die Zustimmung?
Der Aufzeichnende fragt den Aufzuzeichnende, ob das Gepräche aufgezeichnet werden darf. Der Aufzuzeichnende muss seine explizite Zustimmung geben (Opt-in). Eine andere Zustimmung wie ein Opt-out sind nicht zulässig.
Wie wird die Zustimmung dokumentiert?
Der Aufzeichnende hat im Zweifelsfall nachzuweisen, dass der Aufgezeichnete seine Zustimmung gegeben hat. Am einfachsten geschieht, dass, indem die Zustimmung mit aufgezeichnet wird.